Aus den Zeiten, als die Ruine Flochberg noch eine stattliche Burg war, wird folgendes berichtet: Am 26. Mai 1582 hat im Weiler Flochberg die Hofschneiders-Ehefrau Apollonia Wintzerer ihren 10 Jahre alten Sohn Wilhelm hart gezüchtigt. Von diesem Augenblick an, bis zu seiner Heilung am 30. Juni hatte der Knabe täglich drei- bis fünfmal die schwersten epileptische Anfälle. Nach Anrufung der Jungfrau Maria und Angelobung einer Wallfahrt nach Unterkochen (bei Aalen) ist am heiligen Pfingsttag bei Nacht neben seiner Bettstatt eine schöne, wohlgestaltete Frau erschienen und hat ihn gebeten, am Abend zum langen Roggenacker zu gehen, all da werde ihm geholfen werden." Erst am Abend des 30. Juni 1582 hat ihn sein Vater auf den bestimmten Roggenacker gebracht. Da ist ihm beim Läuten der Betglocke - der Nikolauskapelle auf der Burg - dieselbe Frau erschienen und hat zu ihm gesagt: "Mein Sohn, stehe auf, all da wird Dir geholfen werden. Diese Krankheit soll Dich ein Leben lang nicht mehr ankommen, sei fromm, bet, ruf Gott an, geh fleißig in die Kirche, höre Gottes Wort und vollbring die Wallfahrt." Dann verschwand die schöne Frau und von dieser Stunde an war der Knabe gesund geblieben. An dieser Stelle, wo die Frau gestanden hat, ließ der Vater Georg Wintzerer eine eichene Säule mit dem Bild der Erscheinung aufstellen, die heute noch hinter dem Hochaltar steht. An dieser Stelle auf dem "Roggenacker" geschahen weiterhin viele Gebetserhörungen. Über dem Ort der Erscheinung wurde im Jahre 1613 eine Kapelle errichtet.